Persönlichkeiten (Geschichte, Herrschaft und Politik)

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  • Theodo, † 717/18, aus dem Hause der Agilolfinger, Herzog der Baiern ca. 690—717.
    Verbündete sich mit den Langobarden, setzte sich in Rom für eine eigene bayerische Kirchenorganisation ein, begraben in Regensburg.
  • Tassilo III. , * um 741; † um 796,
    letzter Herrscher des selbständigen Herzogtums Bayern aus dem Geschlecht der Agilolfinger, der seine Herrschaft 788 an das Frankenreich unter seinem Vetter Karl dem Großen abtreten musste.
  • Ludwig der Deutsche, * um 805 † 28.8.876 Frankfurt a.M., König des Ostfrankenreichs.
    Ab 825 Herzog von Bayern, firmierte ab 830 als König der Bayern, erhielt bei der fränkischen Reichsteilung im Vertrag von Verdun endgültig das ostfränkische Reich. Regierte in Bayern, seiner Machtbasis, über 50 Jahre und hielt sich überwiegend in seiner Hauptstadt Regensburg auf.
  • Arnulf von Kärnten, * wohl vor 850, † 8.12.899 Regensburg, ostfränkischer König & Kaiser.
    Unehelicher Sohn König Karlmanns, sicherte mit einem Sieg über die Wikinger in Flandern das Reichsgebiet vor deren Raubzügen, hielt sich weitgehend in Regensburg auf, dort auch in St. Emmeram begraben.
  • Arnulf “der Böse”, Herzog von Bayern, † 14.7.937 Regensburg.
    Veranlasste in Regensburg die erste Mauererweiterung seit der Römerzeit.
  • Heinrich I., * 919/22 Nordhausen, † Oktober 955 Regensburg,
    Bruder Kaiser Otto I., ab 948 Herzog von Bayern, begraben in Regensburg, Niedermünster.
  • Judith, * um 920 † um 990 Regensburg, Herzogin von Bayern.
    Tochter Herzog Arnulfs v. Bayern († 937), Frau Herzog Heinrichs I., Äbtissin des Klosters Niedermünster, dort begraben.
  • Heinrich II. “der Zänker”, * 951, † 28.8.995 Gandersheim.
    Herzog von Bayern (955–76, 985-95), Herzog von Kärnten (seit 989). Mehrfach an Verschwörungen gegen seinen Vetter, König Otto II., beteiligt. Dieser eroberte 976 Regensburg und setzte ihn ab.
  • Heinrich II., Heiliger, * 6.5.973 in Bayern, † 13.7.1024 Pfalz Grona bei Göttingen.
    Herzog von Bayern, dt. König ab 1002 und Kaiser ab 1014. Stärkte zu Lasten Regensburgs seine Residenz Bamberg, dort im Dom begraben.

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  • Schweppermann, Seyfried, *um 1260, † 1337, Feldhauptmann König Ludwigs des Baiern.
    Stammt aus einem auf Burg Hulloch bei Lauterhofen, Lkr. Neumarkt, ansässigen Geschlecht. An Schlachten von Gammelsdorf 1313 und Mühldorf/ Ampfing 1322 beteiligt, in der Klosterkirche Kastl begraben.
  • Ludwig der Bayer, * wohl Ende 1281/Anfang 1282, † 11.10.1347 Puch bei Fürstenfeldbruck.
    Als Ludwig IV. Herzog von Bayern, 1314 zum König gewählt, seit 1328 Kaiser.
  • Johann von Pfalz-Neumarkt, *1383 Neunburg v.W., † 1443 in Kastl.
    Statthalter in der Oberpfalz 1404, erbte von seinem Vater König Rupprecht III. 1410 den größten Teil der Oberpfalz mit Neumarkt und Neunburg v.W., seit 1419 Kampf gegen die Hussiten, 1433 Sieger bei Hiltersried.
  • Otto I., * 24.8.1390 Mosbach/Neckar, † 5.7.1461 wohl Kloster Reichenbach (Oberpfalz).
    Pfalzgraf von Pfalz-Mosbach-Neumarkt.
  • Christoph III. (geboren als Christoph von Pfalz-Neumarkt; * 26. Februar 1416 in Neumarkt in der Oberpfalz; † 5. Januar 1448 in Helsingborg)
    war König von Dänemark (dänisch: Christoffer af Bayern, ab 1440), Schweden (schwedisch: Kristofer av Bayern, ab 1441) und Norwegen (norwegisch: Kristoffer av Bayern, ab 1442). Er war der Sohn Herzog Johanns von Pfalz-Neumarkt und Katharinas, der Schwester seines Vorgängers Eriks VII., und entstammte der wittelsbachischen Linie Pfalz-Neumarkt.
  • Friedrich II. “der Weise”, * 9. Dezember 1482 auf Burg Winzingen bei Neustadt an der Weinstraße; † 26. Februar 1556 in Alzey,
    aus der Familie der Wittelsbacher, war Regent und Statthalter in der Oberen Pfalz von 1516 bis 1544, zunächst in Amberg, dann in Neumarkt. Ab 1544 Kurfürst, trat als erster Kurfürst zum protestantischen Glauben über.
  • Hartmanni, Hartmann der Ältere, * etwa 1495, † 3.7.1547,
    Jurist, Professor, Oberpfälzer und später kurpfälzischer Kanzler. Unterstützte die Einführung der Reformation in der Pfalz.

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  • Philipp von Pfalz-Neuburg, * 12.12.1503 Heidelberg † 4.7.1548 Heidelberg, Pfalzgraf.
    Für ihn und seinen Bruder Ottheinrich wurde nach dem Landshuter Erbfolgekrieg 1505 das Fürstentum Pfalz-Neuburg geschaffen. Nahm als Feldhauptmann an der Abwehr der Türken vor Wien 1529 teil. Hatte seine Residenz 1535 bis 1543 in Burglengenfeld, starb krank und verarmt.
  • Gleißenthal, Johann Georg von, * um 1507, † 1580,
    Abt von Speinshart in der Reformation, Führer der Prälatenbank in der Oberpfälzer Landschaft, Viztum der Oberen Pfalz. Grabmal in Neustadt a.Kulm.
  • Reichard (Reichart, Richard), * 25.7.1521 Simmern, † 13.1.1598 bei Simmern.
    Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Pfalz-Simmern, 1560-1571 Administrator des Stiftes Waldsassen. Vertrat das Luthertum in der Oberpfalz gegen die Bestrebungen seines calvinischen Bruders, Kurfürst Friedrich III.
  • Blomberg (Blum-, Plumberger), Barbara, * 1527/28 Regensburg, † 18.12.1597 Ambrosero (Spanien).
    Gürtlerstochter aus Regensburg, Geliebte Kaiser Karls V., Mutter Don Juan d’Austrias,.
  • Ludwig (VI.), *1539 Schloss Simmern, † 1583 Heidelberg.
    Pfalzgraf bei Rhein, Statthalter in der Oberen Pfalz, letzter lutherischer Kurfürst in Heidelberg.
  • Don Juan d‘ Austria, * 24.2.1547 Regensburg, † 1.10. 1578 Namur.
    Sohn der Regensburgerin Barbara Blomberg und Kaiser Karls V., Befehlshaber der spanischen Flotte, Sieger von Lepanto 1571.
  • Grün, Johann Christoph von der, * um 1555 auf Weihersberg b. Pressath, † 1622 in Heidelberg.
    Pfälzer Staatsmann, Assessor am Reichskammergericht in Speyer, Mitglied des Oberrats der Pfalz, 1606 Kanzler und Leiter der kurpfälzischen Administration. Amtierte noch trotz angegriffener Gesundheit bis zum Zusammenbruch der Pfälzer Herrschaft und starb 1622 kurz vor der Einnahme Heidelbergs durch Tilly.
  • Christian I. von Anhalt-Bernburg, *11.5.1568, † 17.4.1630. Reichsfürst,
    ab 1595 Statthalter der Kurpfalz in Amberg, ab 1610 Kanzler der Pfalz. Setzte für kurze Zeit den Calvinismus in der Oberpfalz durch. Seine konsequent kaiserfeindliche Politik, die 1608 zur Gründung der protestantischen Union führte, wurde zur Ursache für den 30-jährigen Krieg. Als Feldherr unterlag er am 8.11.1620 in der Schlacht am Weißen Berge.
  • Friedrich IV. von der Pfalz, * 5.3.1574 Amberg, † 19.9.1610 Heidelberg.
    Kurfürst von der Pfalz, begraben in Heidelberg, Heilig-Geist-Kirche. Versuchte ohne durchschlagenden Erfolg, mit einem zweijährigen „Hoflager“ in Amberg, in der lutherisch gesinnten Oberpfalz den Calvinismus durchzusetzen.
  • Friedrich V. von der Pfalz, * 26.8.1596 Deinschwang b. Neumarkt, † 29.11.1632 Mainz.
    Kurfürst von der Pfalz, König von Böhmen (als Friedrich I.). Nahm im August 1619 in Amberg das Angebot der böhmischen Königskrone durch die evangelischen Stände des Landes entgegen. Erhielt wegen der kurzen Regentschaft in Böhmen den Beinamen “Winterkönig”. nach seiner Niederlage in der Schlacht am Weißen Berge wurde die Oberpfalz von Tilly besetzt.
  • Christian August von Pfalz-Sulzbach, * 26. Juli 1622 in Sulzbach,† 23. April 1708 in Sulzbach.
    Ab 1656 Pfalzgraf und Herzog des souveränen Herzogtums Sulzbach. Förderer der Wissenschaften, führte das Simultaneum ein und erlaubte 1666 die Ansiedelung von Juden in Sulzbach und Floss. (mehr)
  • Schmid, Kaspar Frhr von, * 1622 Schwandorf (Oberpfalz), † 8.9.1693 Schönbrunn b. Dachau.
    Jurist, als Kurbayerischer Geheimer Ratskanzler von 1662 bis 1683 ein Mann des Rechts, nicht der Macht (Andreas Kraus). Verfolgte unter Kurfürst Ferdinand Maria eine konsequente Friedenspolitik mit dem Ziel eines Ausgleichs zwischen Frankreich und dem Kaiser. Lit.: Hüttl, Ludwig, Caspar von Schmid (1622-1693), ein kurbayerischer Staatsmann aus dem Zeitalter Ludwigs XIV., 1971 (Miscellanea Bavarica Monacensia 29).
  • Luckner, Nikolaus Graf von, * 12.1.1722 Cham (Oberpfalz), † (hingerichtet) 4.1.1794 Paris.
    General, Marschall von Frankreich.
  • Karl (IV.) Theodor, *11.12.1724 Droogenbosch bei Brüssel, † 16.2.1799 München.
    1741 Pfalzgraf von Pfalz-Sulzbach. Nachdem er 1742 die Kurpfalz geerbt hatte, konnte er 1777 auch Bayern als Erbe übernehmen und damit alle Wittelsbacher Territorien unter seiner Herrschaft vereinigen.
  • Dalberg, Carl Theodor Anton Maria von, * 8.2.1744 Mannheim, † 10.2.1817 Regensburg.
    Kurfürst und Erzbischof von Mainz, Reichserzkanzler, ab 1803 als Fürstbischof von Regensburg letzter geistlicher Fürst des Reiches, 1806 Fürstprimas des Rheinbundes, 1810 nach der Übergabe Regensburgs an Bayern Erzbischof, Großherzog von Frankfurt, im Regensburger Dom begraben.
  • Lodron, Maximilian Joseph Graf von, * 27.1.1757 München † 4.1.1823 München.
    Präsident des Kirchenadministrationsrates während der Säkularisation, 1810 erster Generalkreiskommissär (Regierungspräsident) in Regensburg, vorher 1808 in Innsbruck während des Tiroler Aufstands. 1817 Präsident des Obersten Rechnungshofes.
  • Stichaner, Franz Joseph Wigand, Edler von, * 22. 10. 1769 Tirschenreuth, † 6.4.1856 Ansbach,
    Dr. jur., Generalkommissär, Regierungspräsident in Passau, Straubing, Augsburg, Speyer und Ansbach, Staatsrat im ordentlichen Dienst. Historiker, Sekretär der historischen Klasse der Akademie der Wissenschaften.
  • Drechsel, Karl Joseph Graf von, * 26.6.1778 Schloß Spindlhof bei Regenstauf (Oberpfalz), † 8.2.1838 München.
    Bayerischer Generalpostmeister. Führte als kgl. bayer. Postkommissar 1808 die Übernahme der taxisschen Post durch und leitete die Staatspost als Generalpostdirektor bis 1817. Vom König wegen seiner liberalen Haltung entlassen, zog er sich auf Schloss Karlstein zurück und vertrat die Oberpfalz in der 2. Kammer.
  • Armansperg, Josef Ludwig Graf von,* 28. 2.1787 Kötzting † 3. 4.1853 München.
    Finanzminister König Ludwigs I. (“Sparmansperg”), zeitweise auch Innen- und später Außenminister, ab 1832 mit König Otto I. in Griechenland, dort Vorsitzender des Regentschaftsrats, dann 1835-37 Staatskanzler.
  • Schenk, Eduard von, * 10.10.1788 Düsseldorf † 26. April 1841 München,
    Innenminister König Ludwigs I., von 1831 bis zu seinem Tod Generalkommissär (Regierungspräsident) der Oberpfalz. Schriftsteller, Dichterfreund und Berater des Königs.

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  • Schrenck von Notzing, Karl Freiherr, * 17.8.1806 Wetterfeld bei Cham, † 10.9.1884 daselbst.
    Regierungspräsident in der Pfalz, der Oberpfalz und in Niederbayern, mehrfach Minister, Abgeordneter in der Paulskirche, Gesandter Bayerns beim Bundestag und in Wien.
  • Schlör, Gustav Ritter von, 1820-1883,
    Bayer. Staatsminister für Handel und öff. Arbeiten. Direktor der privaten Ostbahngesellschaft, setzte im Landtag den Bau der Bahnlinie von Schwandorf über Weiden nach Bayreuth durch und förderte damit die wirtschaftliche Entwicklung der damals strukturschwachen Region.
  • Frauendorfer, Heinrich von (1855 – 1921),
    Als parteiloser Liberaler bayerischer Verkehrsminister; einziger bayerischer Minister, der sowohl im Königreich wie in der Revolutionsregierung des Freistaats im Amt war.
  • Brettreich, Maximilian Friedrich Ritter von, * 25.12.1858 Bamberg † 21.3.1938 Haifa.
    Jurist und Politiker. 1905 – 07 Regierungspräsident der Oberpfalz, 1907 – 12 Bayerischer Innenmister, darauf 1913 – 16 Regierungspräsident von Unterfranken und 1916 – 18 erneut Innenminister – als letzter des Königreichs Bayern. Übergab am 9.11. 1919 die Geschäfte ordnungsgemäß an den Innenminister der revolutionären Regierung Eisner, Erhard Auer.
  • Bauernfeind, Wolfgang, (*1.5.1859,Naabdemenreuth, †. 6.12.1938 daselbst)
    Bauernführer und Heimatforscher, Abgeordneter des Landtags (LB, S. 898)
  • Heim, Georg, der „Bauerndoktor“, * 24.4.1865 Aschaffenburg † 17.8.1938 Würzburg,
    Führer der katholischen Bauernbewegung in Bayern. Begründer des landw. Genossenschaftswesens mit Zentrum in Regensburg.
  • Eckart, Johann Dietrich, * 23.3.1868 Neumarkt (Oberpfalz), † 26.12.1923 Berchtesgaden.
    Journalist und Schriftsteller mit großem Einfluss auf Adolf Hitler.
  • Held, Heinrich, * 6.6.1868 in Erbach, † 4.8.1938 in Regensburg.
    Journalist und Verleger in Regensburg, Oberpfälzer Landtagsabgeordneter der Bayerischen Volkspartei, Bayerischer Ministerpräsident . Am 9.3.1933 von den Nationalsozialisten für abgesetzt erklärt.
  • Escherich, Georg, Forstmann und Politiker, * 4.1.1870 Schwandorf (Oberpfalz), † 26.8.1941 Isen bei Wasserburg/Inn.
    1919/20 Landeshauptmann der Einwohnerwehren.
  • Goppel, Alfons, *1.10.1905 Regensburg, † 24.12.1991 München,
    Bayerischer Ministerpräsident mit der längsten Amtszeit im Freistaat, 1962-1978, war sich seiner Oberpfälzer Herkunft und Prägung immer bewusst, auch als er beruflich an den Untermain und dann als Innenminister nach München gezogen war.
  • Höcherl Hermann, * 31.3.1912 Brennberg/ Oberpfalz † 18.5.1989 Regensburg,
    Jurist, Bundesminister des Innern 1961-1965, Bundeslandwirtschaftsminister 1965-1969. Berühmt wurde sein Ausspruch:“ Man kann ja nicht ständig mit dem Grundgesetz unter dem Arm herumlaufen“.
  • Pirkl, Fritz, Politiker, * 13.8.1925 Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz), 19.8.1993 Marquartstein (Oberbayern),
    Bayer. Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung, Abgeordneter des Europäischen Parlaments.
  • Lang, Gustav („Gustl“), * 26.2.1929 Eslarn/ Oberpfalz † 29.9.2004 Weiden.
    1982 Justiz-, 1986 Innen- und 1988 bis 93 Wirtschaftsminister im bayerischen Kabinett. Machte sich um die Struktur in der nördlichen Oberpfalz besonders verdient.